Sommerfrische und Lesevergnügen in Bad Teinach

Sommerfrische und Lesevergnügen in Bad Teinach

Sonntag, 29. Juli – Donnerstag, 2. August 2018

Geister, Doppelgänger, Detektive, Märchenprinzen:
Grenzüberschreitungen in eng­lischen Erzählungen von Charles Dickens bis Oscar Wilde
Prof. Dr. Doris Feldmann, Erlangen

Im 19. Jahrhunderts, der klassischen Epoche des Realismus, blüht in England eine Erzähl­tradition des Fantastischen und Sensationellen auf, deren Gestalten (Jekyll und Hyde; Sherlock Holmes) zu modernen (Film-)Mythen geworden und bis heute wirksam sind. Das Unheimliche und Spannende in dieser Literatur gilt als Ausdruck von Angst ebenso wie von Begehren, als Symptom dessen, was in viktorianischen Vorstellungen von Ordnung und Anstand keinen Platz hatte. Wir werden uns mit den berühmtesten Autoren und den erfolg­reichsten literarischen Gattungen in diesem Bereich beschäftigen, mit der Gespenster­geschichte, dem Schauerroman, dem Detektiv- bzw. Kriminalroman und dem Kunstmärchen. Dabei gilt es, jenen geheimnisvollen Motiven nachzuspüren, mit denen sich auch schon Philosophen und Psychologen beschäftigt haben: Geistern und Spiegelbildern sowie (den Grenzen) der Entschlüsselung von Übernatürlichem und von Zeichen überhaupt. Neben gesellschaftlich-kulturellen Fragen – etwa nach Klassenkonflikten oder Imperialismus, nach Männlichkeitsidealen oder Technologie- und Wissenschaftsskepsis – können wir auch unsere eigene Lust am Gruseln, Rätselraten, Aufklären oder am ‚Ausstieg‘ in ‚andere Welten‘ in den Blick nehmen.

Lektüre:
Charles Dickens, Der Bahnwärter (1866)
in: Englische Meistererzählungen, zweisprachig, übers. von Bernd Samland (Anaconda 2012, 5 €); oder in: Die schönsten Erzählungen von Charles Dickens, hg. von Götz Gußmann (Scribo 2013, 10 €);
Robert Louis Stevenson, Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde (1886)
übers. von Grete Rambach (Insel 2004, 6 €); oder: Dr. Jekyll und Mr. Hyde, übers. von Michael Adrian (Fischer 2010, 6.50 €);
Arthur Conan Doyle, Das Zeichen der Vier (1890)
übers. von Leslie Giger (Insel 2007, 7 €); oder: übers. von Henning Ahrens (Fischer 2016, 10 €);
Oscar Wilde, Der glückliche Prinz (1888)
in: Der glückliche Prinz und andere Märchen, übers. von Hans Christian Oeser (Reclam 2016, 3.60 €); oder in: Oscar Wilde,
Die Erzählungen und Märchen, übers. von Felix Paul Greve und Franz Blei, mit Illustr. von Heinrich Vogler (Insel 2008, 10 €).
Andere Ausgaben sind natürlich auch willkommen (und können unsere Diskussion um sprachlich-kulturelle und historische Unterschiede weiter bereichern).

Die Dozentin:
Doris Feldmann promovierte mit einer Arbeit zum englischen Familiendrama des 18. Jahrhunderts in Münster und verfasste ihre Habilitationsschrift zum politischen Roman in Großbritannien im 19. Jahrhundert. Sie war Lektorin an der University of Warwick in England, Gastprofessorin in München und Berlin und Professorin in Marburg. Seit 1998 ist sie Inhaberin des Lehrstuhls für Anglistik, insbesondere Literatur- und Kulturwissenschaft, an der Universität Erlangen-Nürnberg. Sie war Fachgutachterin der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Sprecherin des Erlanger Graduiertenkollegs ‚Kulturhermeneutik‘. Ein Schwerpunkt in Forschung und Lehre liegt auf Verbindungen zwischen literarischen und anderen Diskursen (Ökonomie, Gesellschaft, Geschlechterpolitik, moderne Medien).

Seminarzeiten:
Sonntag: 16.00 – 18.00 Uhr
Montag/Mittwoch: 09.30 – 10.30 und 11.00 – 12.00
16.00 – 18.00
Dienstag: 09.30 – 10.30 und 11.00 – 12.00, Nachmittag frei
Donnerstag: 10.00 – 12.00

Kursgebühr: € 170.-

Anmeldung:
Bad-Hotel Therme Bad Teinach
75385 Bad Teinach
Otto Neidhart Allee 5
Tel. 07053 – 290
info@bad-hotel.de
www.bad-hotel.de

Bad-Hotel Therme Bad Teinach