Weltliteratur im Musiktheater

Sommerfrische und Lesevergnügen in Bad Teinach

Sonntag, 30.Juli – Donnerstag, 03. August 2017

Weltliteratur im Musiktheater – Die Opern Giuseppe Verdis
Prof. Dr. Albert Gier, Heidelberg

Giuseppe Verdi wollte als der Bauer aus Le Roncole, als Instinktkünstler und auf Effekte bedachter Theatermann wahrgenommen werden, verfügte aber über eine solide literarische Bildung und wählte die Vorlagen für seine Opernbücher mit sicherem Gespür für Qualität aus. Seine Bewunderung für Shakespeare ist bekannt, außerdem griff er wiederholt auf Dramen Schillers, Victor Hugos und anderer zeitgenössischer Dramatiker zurück. Seinen Textdichtern machte er detaillierte Vorgaben, wie er sich die Libretti wünschte. In seinen frühen Werken hielt er sich gewöhnlich an die Regeln, die für die italienische Oper des 19. Jahrhunderts verbindlich waren; später versuchte er, von diesem Schema abzuweichen, und mit den beiden Shakespeare-Opern Otello und Falstaff, zu denen der Dichter Arrigo Boito die Libretti schrieb, gelangen ihm in hohem Alter seine Meisterwerke.
Wir wollen an vier Beispielen verfolgen, welchen Regeln die italienische Oper zur Zeit Verdis folgt (Besetzungskonvention: „Der Tenor liebt den Sopran, der Bariton ist dagegen“; Nummernschema: vierteilige Arien / Ensembles…), wie die Librettisten ihre Vorlagen verändern, um sie dem Schema anzupassen, und wie Verdi und seine Partner die bezwingende Wirkung ihrer Bühnenwerke erzielen. Natürlich gibt es auch Hörbeispiele, und für Interessierte besteht die Möglichkeit, abends Video-Aufzeichnungen der Opern vollständig zu sehen.

Texte:
Rigoletto, it./dt., Reclams Universal Bibliothek [RUB] 9704, 3,00 €
La Traviata, it./dt., RUB 9424, 3,80 €; dt., RUB 4357, 2,40 €
Aida, it./dt., RUB 9338, 2,80 €
Othello, it./dt., RUB 9469, 3,60 €; dt., RUB 7727, 2,40 €

Der Dozent:
Prof. Dr. Albert Gier, geb. 1953, studierte Romanistik, Germanistik, Mittellatein und Kunstgeschichte in Bonn und Montpellier; Promotion in Bonn 1976, Habilitation in Heidelberg 1984. Seit 1988 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Herbst 2016 Professor für Romanische Philologie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Zahlreiche Publikationen zur französischen und italienischen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
Albert Gier ist Autor des Standardwerkes: Das Libretto – Theorie und Geschichte, it 2666, und zahlreicher weiterer Publikationen zum Text im Musiktheater.

Seminarzeiten:
Sonntag: 16.00 – 18.00 Uhr, Einführung: Die italienische Oper zur Zeit Verdis
Montag: 09.30 – 10.30 und 11.00 – 12.00; 16.00 – 18.00: Rigoletto: textlich-musikalische Form, Interpretation
Dienstag: 09.30 – 10.30 und 11.00 – 12.00: La Traviata, Nachmittag frei
Mittwoch: 09.30 – 10.30 und 11.00 – 12.00: Aida, 16.00 – 18.00: Otello
Donnerstag: 10.00 – 12.00: Vergleich und Synthese

Kursgebühr: € 170.-

Anmeldung:
Bad-Hotel Therme Bad Teinach
75385 Bad Teinach
Otto Neidhart Allee 5
Tel. 07053 – 290
info@bad-hotel.de
www.bad-hotel.de

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