James Joyce

Themen, Formen, Hintergründe einer Auswahl des Prosawerks des irischen Schriftstellers James Joyce (1882-1941) in zwei Teilen:

Freitag, 24. – Dienstag, 28. Februar 2017

Teil I
Dubliner – Ein Porträt des Künstlers als junger Mann

Dozent: Prof. Dr. Martin Middeke, Augsburg/Johannnesburg

Das Seminar wird sich in zwei Teilen des komplexen Prosawerks von James Joyce annehmen, der mit seinem Ulysses (1922) den sicher bedeutendsten Roman der Weltliteratur im 20. Jahrhundert vorgelegt hat. Joyce hat viel weniger publiziert als die meisten anderen Romanciers, was zunächst am unsicheren Lebensweg von Joyce liegt, der mit seiner Frau Nora früh Dublin und Irland verlässt, weil er Familie, Religion und Nation als enge, sinnentleerte Zwangsjacken empfindet, und statt dessen seinen Weg als Künstler u.a. in Paris, Triest und Zürich zu finden sucht. Biographisch-Historisches bleibt in Joyce zeilebens präsent, es empfiehlt sich daher, sich den Werken Joyces chronologisch zu nähern, da sie einerseits den Weg des Künstlers zu sich selbst, anderereits die Form des Kunstwerks ab ovo zur Perfektion in sich selbst dokumentieren. Wir werden gemeinsam zunächst Beispiele aus der Kurzgeschichtensammlung Dubliner und dann seinen autobiographischen Roman Das Porträt des Künstlers als junger Mann diskutieren, bevor dann 2018 die gemeinsame Lektüre des Ulysses auf dem Programm steht. Dabei geht es zunächst um inhaltliche Schwerpunkte: Irisch-Sein; Nationalismus; Einsamkeit; Religion, Verzicht; Sehnsucht; Pflichtbewusstsein; Ethik u.v.m.. Gleichzeitig gilt es, die komplexe Evolution von Joyces Erzählstil auch formal freilzulegen, die den zentralen Grund für seinen so exponierten Platz in der Weltliteraturgeschichte bedeutet.

Textausgaben:
Das Seminar wird sich folgender Ausgaben bedienen, die zur gezielteren Kommunikation dem Seminars als Diskussionsgrundlage zum Kauf empfohlen werden:
•    James Joyce, Dubliner (Frankfurt a. M.: Suhrkamp Taschenbuch).
•    James Joyce, Das Porträt des Künstlers als junger Mann (Frankfurt a. M.: Suhrkamp Taschenbuch)

Der Dozent:
Martin Middeke, geb. 1963, studierte in Paderborn, Reading (UK) und New York Anglistik, Germanistik und Philosophie.
Er promovierte 1993 zum Dr. phil. mit einer Arbeit über zeitgenössisches englisches Drama und habilitierte 1999 mit einer Arbeit über Zeitbewusstsein und literarische Subjektivität im englischen Roman des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Seit 2001 ist Martin Middeke Ordinarius für Englische Literaturwissenschaft an der Universität Augsburg sowie ständiger Gastprofessor an der University of Johannesburg, Südafrika; weitere Gastprofessuren in Barcelona und am Trinity College, Dublin.  Seine Veröffentlichungen beschäftigen sich mit Literaturtheorie, dem englischen Roman des 19. Jahrhunderts sowie englischer und irischer Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts.

Seminarzeiten:
1. Tag:    19.30  – 21.00 Uhr   (18.00 Uhr Abendessen)
2. Tag und 4. Tag:    09.30  – 10.30 Uhr / 11.00 – 12.00 Uhr  und 16.00 – 18.00 Uhr
3. Tag:     09.30  – 10.30 Uhr / 11.00 – 12.00 Uhr,  nachmittags frei
5. Tag:     10.00  – 12.00 Uhr